Die neueste Opernausgrabung am Winterstein-Theater hat Premiere
Die Komische Oper von Joseph Haas, einem der großen Komponisten des frühen 20. Jahrhunderts, kommt in der Inszenierung von Ingolf Huhn am Sonntag, den 15. März 2020, nach mehr als 60 Jahren zurück auf die Theaterbühne.
Hieronimus Jobs ist das Urbild des verbummelten Studenten. Er hat auf der Universität nicht nur das Geld seines Vaters durchgebracht, er hat auch etwas gelernt: übers Fechten, über alkoholische Getränke und solche Sachen. Aber nach Hause zurückgekehrt, im heimischen Fürstentum, fällt er bei den bedenkenreichen Amtsräten im Examen natürlich durch. Jetzt kann er nur noch Nachtwächter werden. Der vorherige ist gerade gestorben, und da die Stadt arm ist, soll der Nachfolger dessen Witwe heiraten – da wird deren Pension gespart. Jobs hat natürlich ein Käthchen zu warten und will unter keinen Umständen die hässliche Witwe heiraten. Aber, was er noch nicht weiß: der Nachtwächter ist gar nicht tot. Der intrigante Bürgermeister hat nur finstere Pläne, die mit Geld zu tun haben und mit Käthchen, die er sich erzwingen will.
Die „Jobsiade“ war ursprünglich eine Satire, 1784 von dem Bochumer Bergarzt Carl Arnold Kortum geschrieben. Wilhelm Busch hat daraus eine Bildergeschichte gemacht. Und die Oper ist von Joseph Haas, von vielen der letzte Erbe Lortzings genannt. Im Sommer 1944 an der Semperoper uraufgeführt, wurde das Werk die ganzen 1950er Jahre hindurch in Ost und West gespielt – und dann nicht mehr. Und nun, mehr als 60 Jahre später, kann man „Die Hochzeit des Jobs“ wieder erleben. In Annaberg-Buchholz.
In der Titelpartie steht Jason-Nandor Tomory auf der Bühne. In weiteren Rollen sind unter anderen Anna Bineta Diouf, Bettina Grothkopf, Tiina Penttinen, Bernd Gebhardt, Jason Lee und László Varga zu erleben.
Das Bühnenbild entwarf Tilo Staudte, die Kostüme Erika Lust. Choreographie: Sigrun Kressmann; Chöre: Jens Olaf Buhrow.
Es spielt die Erzgebirgische Philharmonie Aue unter der musikalischen Leitung von GMD Naoshi Takahashi.
Premiere: Sonntag, 15. März 2020, 19 Uhr
Premierenschaufenster zu „DIE HOCHZEIT DES JOBS“
Am Sonntag, den 8. März 2020, lädt das Inszenierungsteam von Joseph Haas‘ Komischer Oper „Die Hochzeit des Jobs“ um 11 Uhr zum Premierenschaufenster ins Foyer des Eduard-von-Winterstein-Theaters ein. Dann ist wieder Gelegenheit, bei einer Tasse Kaffee oder Tee oder einem Gläschen Sekt Näheres vom Inszenierungsteam über Joseph Haas‘ Werk, die Stückhintergründe und Inszenierungseinzelheiten zu erfahren und ersten musikalischen Kostproben zu lauschen.
Regisseur Ingolf Huhn, Chefdramaturgin Annelen Hasselwander, Bühnenbildner Tilo Staudte und Kostümbildnerin Erika Lust freuen sich gemeinsam mit den Solistinnen Bettina Grothkopf (Sopran) und Anna Bineta Diouf (Mezzosopran), auf alle, die neugierig auf die neueste Opernausgrabung am Eduard-von-Winterstein-Theater in Annaberg-Buchholz sind. – Der Eintritt ist frei.
Foto: Dirk Rückschloß