Erfolgreiches Fabulix-Festival

Gelungene Premiere des 1. Internationalen Märchenfilm-Festivals „fabulix“ in Annaberg-Buchholz vom 23. bis 27. August 2017

„In fast jedem Märchen steht: Es war einmal …, aber wir wussten nicht, ob auch unser Märchen ˗ ein extra diesem Filmgenre gewidmetes Festival zu veranstalten ˗ ein Happy-End hat. Seit heute weiß ich, dass wir diese Idee gemeinsam erfolgreich umsetzen konnten.“ ˗ mit diesen Worten resümiert Festival-Direktor Filip Albrecht am Ende des 1. Internationalen Märchenfilm-Festivals die vergangenen fünf Tage in Annaberg-Buchholz. Auch Oberbürgermeister Rolf Schmidt freut sich: „Unser Anliegen ist aufgegangen, wir konnten viele Menschen aus der Region und ganz Deutschland nach Annaberg-Buchholz holen und viele Kinder und Familien mit einem tollen Märchenfilm-Programm verzaubern.“

Rund um den Marktplatz der Berg- und Adam-Ries-Stadt hatte sich an insgesamt 19 Standorten  alles um das Thema „Märchenfilm“ gedreht. Mit nahezu 20.000 Gästen erreichte das Festival die angestrebte Besucherzahl.

Im Mittelpunkt standen 77 Aufführungen beliebter und bekannter, aber auch neuer Märchenfilmproduktionen. Die Zuschauer der teilweise bis zum letzten Platz ausgebuchten Filmvorführungen hatten die Qual der Wahl eines Siegerfilms.

Nach Auszählung der „Zauberkugeln“ stand fest, dass die Filmproduktion „Die 7 Raben“ den größten Zuspruch erhielt, unmittelbar gefolgt von „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und „Das singende, klingende Bäumchen“ aus dem Jahre 1957 auf Platz 3.

Interessante Lesungen, gestaltet von Prominenten wie Christel Bodenstein, Michael Schanze oder Christian Steyer bildeten einen tolles Rahmenprogramm, ebenso wie insgesamt 12 gut besuchte Workshops rund um die Themen Märchen und Film.

Auch die Audienz bei einem echten Prinzenpaar, den Schirmherren des Festivals Prinz Georg und Prinzessin Alexandra zur Lippe ließen sich viele Festivalbesucher nicht entgehen. Nicht nur auf der Bühne sondern ganz hautnah zu erleben waren Stars wie Helena Vondráčková und Pavel Trávníček, der Prinz aus dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.

 

Wettbewerbsbeiträge ausgezeichnet

Am Donnerstag fand der Wettbewerb von Beiträgen der Schulen und Kindergärten seinen Abschluss. In vier Altersgruppen wurden Preise unter den 24 eingegangenen Beiträgen vergeben. Bildungseinrichtungen in Stadt und Region hatten sich bereits Monate vorher mit dem Thema „Märchen im Erzgebirge“ auseinandergesetzt. Die Siegerarbeiten kamen aus der Kita „Kleine Silberlinge“ in Frohnau, dem Bildungszentrum Adam Ries und dem Evangelischen Gymnasium Erzgebirge.

Kostüm- und Requisitenausstellung

Zu einem Besuchermagnet entwickelte sich auch die Kostüm- und Requisitenausstellung der Prager Barrandov-Studios in der Festhalle. Fast 3000 Gäste interessierten sich für die Ausstellung wertvoller, teilweiser originaler Kostüme aus Märchenfilmproduktionen.

Symposium der Filmschaffenden

Bedeutende Regisseure, Produzenten, Vertreter von TV-Sendern, Filmstudios und Filmemacher trafen sich unter sachkundiger Moderation von Filip Albrecht erstmalig zu einem Symposium über das spezielle Thema Märchenfilme. Der intensive fachliche Austausch über die Zukunft des Märchenfilms und das Fazit der dreistündigen Veranstaltung im Annaberg-Buchholzer Rathaus lässt Märchenfilmfreunde hoffen. Tschechische und deutsche Fachleute sind sich einig, die Zeit der Koproduktionen, in der viele erfolgreiche  Märchenfilme entstanden sind, soll wieder belebt werden, neue Koproduktionen sollen auf die Beine gestellt werden.

Ausverkaufte Großveranstaltungen 

Sowohl die Eröffnungsveranstaltung mit der Filmpremiere „Kronprinz“ am Mittwoch, als auch das Galakonzert am Freitag zählten zu den Glanzlichtern des Festivals. Beeindruckende Bühnenshows und hochkarätige Künstler begeisterten das Publikum.

Erstmals vergeben wurde der Märchenfilmpreis fabulix und zwar in der Kategorie „Lebenswerk“. Für den leider erkrankten Schauspieler Rolf Hoppe nahm die Ehrung seine Tochter Josefine Hoppe entgegen.

Gala-Abend u.a. mit Moderatorin Beate Werner, Josefine Hoppe (die den Preis für das Lebenswerk ihres Vater Rolf Hoppe entgegennahm) und Pavel Trávníček, der Prinz aus dem Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“.

 

Musikalischer Höhepunkt mit Helena Vondráčková und der Erzgebirgischen Philharmonie Aue unter Leitung von GMD Naoshi Takahashi.

Zauberhaftes Flair

Ob auf der Altstadtterrasse, am Schutzteich, an der St. Annenkirche, im Erzhammer und an vielen anderen liebvoll gestalteten Festivalbereichen  ˗ überall war der Hauch einer märchenhaft-verzauberten Stadt zu spüren.

Über 100 Märchenfiguren ließen sich überall in der Stadt sehen. Sie zogen am Abschlusstag unter dem Marschkommando des Magister von Winterfeld ineinem bunten Aufzug zur  Marktbühne. Mehr als eintausend Besucher hatten sich dort eingefunden um den Ausklang des Festivals mitzuerleben. Mit Bildern und Worten erinnerte OB Rolf Schmidt an die beeindruckenden Erlebnisse der letzten Tage. Für ihn persönlich zählte die Erstaufführung des vor 50 Jahre mit Christel Bodenstein gedrehten Films „Der kleine Prinz“ zweifellos zu den Höhepunkten des Festivals. Die Schauspielerin war sichtlich ergriffen vom Festival: „Traumhaft schön, am liebsten würde ich es einpacken und im nächsten Jahr wieder rausholen.“

Wie es weitergeht steht noch nicht fest. Trotz positiver Bilanz müssen in den nächsten Wochen zunächst alle Ergebnisse und Erfahrungen ausgewertet werden.

„In jedem Falle gilt der Dank einem tollen Publikum, unseren Sponsoren, Kooperationpartnern … und natürlich allen Organisatoren die haupt- und ehrenamtlich zum Gelingen dieses Festivals beigetragen haben“, freut sich Oberbürgermeister Rolf Schmidt.

Holger Trautmann / StadtAnnaberg-Buchholz

Fotos: Manfred Riesche